Kippt die Müllabfuhr den säuberlich getrennten Müll am Ende wieder auf einen Haufen? Landet der ganze Abfall auf einer Deponie? Macht die Müllabfuhr, was Sie will? Dieses Buch nimmt die beliebtesten Vorurteile gegen die Müllabfuhr genau unter die Lupe.

Vorurteil Nr. 1
Die Müllabfuhr entsorgt nutzlosen, stinkenden Unrat.

Vorurteil Nr. 2
Was die Müllabfuhr sammelt, wird verbrannt oder landet sowieso auf der Deponie.

Vorurteil Nr. 3
Die Müllabfuhr kippt den säuberlich getrennten Müll am Ende wieder auf einen Haufen

Vorurteil Nr. 4
Die Müllabfuhr macht, was sie will: Sie unterliegt keiner Kontrolle oder Zertifizierung.

Vorurteil Nr. 5
Die Müllbranche ist kriminell: Sie umgeht die Gesetze und schmuggelt Giftmüll in die Dritte Welt.

Vorurteil Nr. 6
Die Müllabfuhr kann nicht recyceln: Aus altem Kunststoff werden höchstens Zaunpfähle für den Garten gepresst.

Vorurteil Nr. 7
Nur die Müllabfuhr profitiert vom schmutzigen Geschäft mit Grünem Punkt und Gelbem Sack. Das „Duale System“ gehört in die Tonne.

Vorurteil Nr. 8
Bei der Müllabfuhr arbeiten nur unterbezahlte und schlecht ausgebildete Müllmänner.

Vorurteil Nr. 9
Die Müllabfuhr hat ein Monopol und zockt die Verbraucher ab: Sie erhöht ständig die Gebühren.

Vorurteil Nr. 10
Wenn die Müllabfuhr der Stadt gehört, wird es für den Bürger billiger und angenehmer.

Leseprobe:

Die ersten Sonnenstrahlen blinzeln über die Dächer, die Wecker fangen an zu klingeln – doch die Müllmänner sind längst auf den Beinen. Immer wieder springen sie vom Trittbrett des Mülllasters. Die Männer eilen über den Hof und ziehen die schweren Tonnen über das Kopfsteinpflaster oder im Winter durch Schnee und Eis. Ein Ruck, ein Hebelzug – schon verschwindet der Hausmüll der vergangenen Tage im Bauch des Containers. Noch während die leeren Mülltonnen, die bis zu tausend Liter Abfälle fassen, zurück an ihrem Platz im Hof sind, steuert der Wagen schon die nächste Toreinfahrt an. In jeder Minute wiederholt sich irgendwo in Deutschland dieser eingespielte Ablauf. Jeden Morgen sammelt die Müllabfuhr ein, was deutsche Haushalte nicht mehr brauchen und loswerden wollen. Die Siedlungsabfälle sind Rohstoffe und werden schon heute zu 77 Prozent verwertet. Bei einigen getrennt gesammelten Haushaltsabfällen, wie Biomüll, Glas oder Papier, liegt die Verwertungsquote sogar bei 100 Prozent.

Viele Millionen Mülltonnen werden in Deutschland täglich geleert, doch wohin bringt das Müllauto eigentlich seine Ladung? Ein gern gepflegtes Vorurteil: Der Müll wird verbrannt oder vor den Toren der Stadt auf einer Deponie abgekippt. Aber – stimmt das wirklich?